Eckdaten:

Originaltitel: Ningyo Shiriizu

Titel in Kanji: 人魚シリーズ

Story & Zeichnung: Rumiko Takahashi

Verlag: Egmont

Erscheinungsdatum: 9/2001 bis 3/2002 (in Japan 8/1984 bis 2/1994)

Preis: 9,95DM bzw. 4,99€

ISBN: 3-89885-323-3 (Band 1)

Anzahl der Bände: 4 (abgeschlossen)

Über den Manga/Mangaka:

Mit Mermaid Saga stelle ich erneut einen älteren Manga vor, möchte aber davor wieder kurz ein paar Worte über die Zeichnerin dahinter verlieren.

Sicher kennen die meisten den Namen „Rumiko Takahashi“ spätestens seit ihre Manga Ranma ½ und Inu Yasha bei uns verlegt wurden. Doch bereits lange vor diesen beiden Serien war ihr Name in Japan bekannt.

Mit Urusei Yatsura schuf sie bereits 1978 ihre erste große Serie um das außerirdische Mädchen Lum, mit sage und schreibe 34 Bänden – parallel arbeitete sie an ihrer zweiten Serie Maison Ikkoku, in welcher sie u.a. das Leben in ihrem winzigen Studienapartment verarbeitet hatte. Danach arbeitete sie immer wieder sporadisch an Kurzgeschichten für Rumiko Theater und Mermaid Saga.

1987 startete sie dann ihre Serie Ranma ½, die von dem Jungen Ranma, der sich bei Berührung mit kaltem Wasser in ein Mädchen verwandelt und die damit aufkommenden Probleme mit männlichen und weiblichen Protagonisten, handelt. Mit dieser romantischen Komödie, die nach knapp zehn Jahren Arbeit mit 38 Bänden abgeschlossen wurde, eroberte sie auch die Herzen der deutschsprachigen Fans im Sturm. Parallel hatte sie an der 4-bändigen Serie One Pound Gospel gearbeitet, in der der Boxer Kosaku sich in eine junge Nonne verliebt.

1996 war es dann so weit und Inu Yasha wurde geboren – die Serie lief bis 2008 und brachte stolze 56 Bände um den Halbdämonen und das Mädchen Kagome zusammen.

Auch jetzt arbeitet Rumiko Takahashi immer noch fleißig an neuen Geschichten und ihre aktuelle große Serie ist Kyoukai no Rinne.

Alle diese Titel (mit Außnahme von Urusei Yatsura) sind im deutschsprachigen Raum bei Egmont erschienen – daran sieht man, dass ihre Geschichten und ihr Stil sich großer Beliebtheit hierzulande erfreuen. Durch ihre Werke wurde sie zu einer der bekanntesten Mangaka und einer reichsten Privatpersonen Japans.

Mermaid Saga wurde in Japan und den USA in drei Bänden veröffentlicht – bei uns splittete Egmont die Bände jedoch in vier Teile auf.

Die Bände sind leider nicht mehr ganz leicht zu bekommen – Band 1 und 4 kann man durchaus noch günstig ergattern, die anderen beiden jedoch eher weniger. Hier sollte man auf ein gutes Angebot für ein Komplettset warten, die es immer mal wieder im Internet (Comic-/Manga-Shops, eBay, etc.) gibt.

Inhalt:

Seit Yuta vor 500 Jahren als einfacher Fischer vom Fleisch einer Meerjungfrau gegessen hat ist er unsterblich – doch das missfällt ihm mittlerweile sehr und so sucht er erneut nach einer Meerjungfrau um von ihr zu erfahren, ob man die Unsterblichkeit rückgängig machen kann.

Auf seiner Reise, immer den Gerüchten über Meerjungfrauen folgend, kommt er eines Tages in ein abgelegenes Dorf – dort trifft er das Mädchen Mana, welches von den Frauen des Dorfes gefangen gehalten wird. Es zeigt sich, dass sie ebenfalls vom Fleisch einer Meerjungfrau gegessen hat und unsterblich wurde. Doch es gibt auch eine Kehrseite, denn nur Menschen mit reinen Herzen können durch das Fleisch Unsterblichkeit erlangen – die meisten sterben entweder oder werden zu sogenannten „Verlorenen Seelen“, Wesen die halb Mensch, halb Fisch und sehr wild sind.

Es stellt sich heraus, dass die alten Frauen aus dem Dorf in Wirklichkeit Meerjungfrauen sind und sie Manas Fleisch essen wollen um wieder jung zu werden. Yuta verhilft dem Mädchen zur Flucht und nimmt sie schließlich mit.

Dies ist nur die erste von insgesamt neun spannenden Kurzgeschichten, die sich rund um Yuta drehen – sie zeigen die Abenteuer die er mit Mana zusammen erlebt, aber auch Ereignisse aus seiner Zeit davor werden erzählt. Dabei kommt es vor, dass er Menschen von früher trifft und auch andere Unsterbliche; und natürlich gibt es in jeder Geschichte jemanden, der nach Unsterblichkeit trachtet – dabei sind es nicht mal nur Macht und Selbstheilungskräfte, die angestrebt werden, sondern es sind durchaus auch lautere Motive am Werk und oft sind es tiefe Narben in den Seelen der Menschen, die sie dazu getrieben haben.

Eigene Meinung:

Wer bei Mermaid Saga auf glitzernde süße Meerjungfrauen wartet wird enttäuscht, denn dieser Manga ist eine düstere und blutige Serie und zeigt eine andere Seite von Rumiko Takahashi. Hier wird gekämpft und Blut fließt wenn es um das Leben von Yuta und Mana, sowie den Meerjungfrauen, geht.

Mit den Kurzgeschichten liest sich ein Band sehr locker, da man eigentlich überall einsteigen kann – der Hintergrund von Yuta wird quasi in jeder Geschichte kurz erwähnt. Hier wird deutlich, dass die Geschichten über einen längeren Zeitraum hin gezeichnet wurden.

Man erkennt bereits den frühen Stil von Rumiko Takahashi und ihr Panelling ist sauber wie eh und je. Mit Rasterfolie geht sie sparsam um, was dem Manga einen typischen älteren Stil verleiht (was er ja auch ist *gg*) – so arbeitet sie vermehrt mit Schwarz um den düsteren Inhalt zu transportieren.

Druck und Bindung wurden sauber ausgeführt und die Farben der Cover wurden gut passend zueinander gewählt.

Bei einer Kurzgeschichtensammlung ist es schwierig nicht gleich zu viel über die einzelnen Geschichten zu verraten, daher habe ich den Inhalt recht kurz gehalten. Trotzdem hoffe ich, dass es den einen oder anderen anspricht und ihr mal die Gelegenheit habt in den Manga hinein zu schnuppern.

Ich muss dazu sagen, als ich den Manga damals kaufte fand ich ihn nur mittelmäßig – ich konnte mit den Kurzgeschichten nicht viel anfangen und das düstere Material sagte mir einfach nicht so ganz zu; schon gar nicht wegen der Meerjungfrauen *gg* Inzwischen stehe ich aber total auf düstere Geschichten und der Manga hatte mich beim erneuten Lesen mehr gefesselt als ich es je erwartet hätte – hier hat sich das erneute Lesen nach etwa 15 Jahren definitiv gelohnt und ich bedauere, dass es nicht noch mehr Kurzgeschichten um Yuta und Mana gab.

Der Manga bekommt von mir 5 von 5 Meerjungfrauen =)