Eckdaten:
Originaltitel: Im Eisland – Band 2: Gefangen
Story & Zeichnung: Kristina Gehrmann
Verlag: Hinstorff
Erscheinungsdatum: 1.8.2015
Seitenzahl: 224
Preis: 16,99€
ISBN-Nummer: 978-3-356-01994-0
Anzahl der Bände: 2 (fortlaufend)
Über die Graphic Novel:
Mit „Gefangen“ knüpft Kristina Gehrmann an den ersten Band („Die Franklin-Expedition“) ihrer Graphic Novel Im Eisland an. Die Geschehnisse der Franklin-Expedition aus den Jahren 1845 bis 1848 werden im zweiten Band der Trilogie vertieft.
Am Anfang des Bandes bekommen wir eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Erlebnisse und eine kurze Vorstellung der wichtigsten Besatzungsmitglieder bevor wir dann flüssig in die Geschichte eintauchen können.
Die Erebus und Terror überwintern in ihrem ersten Winter der Arktis (1845/46) vor Beechey Island, einer zu Devon Island gehörenden Felsmasse des heutigen kanadisch-arktischen Archipels. Festgefroren im Eis harrt die Mannschaft aus und vertreibt sich an Deck die Zeit mit ihrer täglichen Arbeit. Erkundungstrupps werden ausgeschickt und Nachrichten in Steinmalen für spätere Forscher hinterlassen – das bringt allerdings auch Opfer mit sich, so mancher Seemann erfriert bei diesen Erkundungen oder erliegt anderen Krankheiten.
Generell treten vereinzelt Krankheiten wie abgefrorene Zehen, verdorbene Nahrung, Schwindsucht oder der heimtückische Skorbut auf und machen Mannschaft und Schiffsärzten zu schaffen.
Im Sommer 1846 lässt das Eis die beiden Schiffe Ihrer Majestät endlich wieder aus seinen Fängen und sie schlagen sich dann erst weiter westwärts und dann südwärts Richtung Somerset Island und der Boothia-Halbinsel. Doch das Vorwärtskommen gestaltet sich im, wieder kälter werdenden, Inselarchipel nicht immer einfach und die nächste Gefahr ist bereits vorprogrammiert...
Im zweiten Band von Im Eisland geht es wieder spannend zur Sache und Kristina Gehrmann weiß die – nicht zu 100% bekannte – Geschichte gut zu erzählen und teilweise mit ihrer Fantasie zu ergänzen. Gerade auch die normalen Probleme an Deck eines Schiffes dieser Zeit – neben den Krankheiten –, deren sich die Mannschaft annehmen muss, werden gut rüber gebracht und zeigen auf, dass es damals noch ganz anders zu ging. Und so bleibt es spannend was die Männer der Erebus und Terror noch alles durchzustehen haben und wie es letztlich für sie endet... ;)
Zeichnerisch konnte Kristina Gehrmann ihr Niveau halten und bringt die scheinbar triste arktische Landschaft sehr lebendig rüber. Auch die Ausstattung der Schiffe sieht – zumindest für meine laienhaften Augen – sehr authentisch aus und überzeugt in schönen Details.
Die wichtigen Charaktere haben ihren Wiedererkennungswert und gehen so in der Masse der Seeleute nicht unter.
Auch der zweite Band wurde mit hoher Qualität verlegt und bietet, neben einem sauberen Druck, wieder einen fadengehefteten Buchblock und einen satinierten Umschlag mit Klappen.
Eigene Meinung:
Spannend ging es bei dem zweiten Band weiter und es wurde einem einiges geboten, von Krankheiten, über Todesfälle, bis hin zum knappen Verlust einem der Schiffe.
Während im ersten Band noch die freudige Aufbruchsstimmung und die Abenteuerlust herrschten, ist der zweite Band der Graphic Novel eher dramatisch angehaucht und zeigt die Schattenseiten einer solchen Expedition zur damaligen Zeit.
Mit ihren über 200 Seiten ist die Graphic Novel wieder ein ordentlicher Brocken und bietet für einige Stunden Lesevergnügen (zumindest wenn man es so geniest wie ich ;) ), bei der man wunderbar in die Geschichte eintauchen kann.
Ich freue mich schon auf das Erscheinen des Abschlussbandes im Frühjahr =)
An dieser Stelle geht mein Dank an Kristina Gehrmann, den Verlag Hinstorff und meine dortige Ansprechperson für das Rezensionsexemplar =)
Die Graphic Novel bekommt von mir erneut 5 von 5 Eisschollen =)