Eckdaten:
Originaltitel: Lodoss Tousenki: Pharis no Seijo
Titel auf Japanisch: ロードス島戦記 ファリスの聖女
Story: Ryo Mizuno
Zeichnung: Akihiro Yamada
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 6/2005 bis 8/2005 (in Japan 5/1994 bis XX/199X)
Preis: 12€
ISBN: 978-3-551-76183-3
Anzahl der Bände: 2 (abgeschlossen)
Über den Manga/Mangaka:
Über den Autor – Ryo Mizuno – werde ich an dieser Stelle nichts mehr sagen; wer mehr wissen möchte kann bei meinem Review Die graue Hexe nachlesen =)
Diesmal führte Akihiro Yamada die Feder für das Werk von Ryo Mizuno.
Geboren ist er am 10. Februar 1957 in Kochi auf der Insel Shikoku, wo er auch lebt. Zwischenzeitlich wohnte er mal in Kyoto, wo er an der Seika Universität als Gastprofessor war.
Sein Debüt hatte er im März 1981 mit Padan padan. In den 1980ern und 90ern zeichnete er einige Manga aus den verschiedensten Genre, darunter Last Continent, Beniiro Majutsu Tanteidan, Bamboo House, Ningyo Henshou und Beast of East: Touhou Meimaroku. Des weiteren zeichnete er den Manga zu Fuyumi Onos Novelserie Juuni Kokki, welcher bei uns unter dem Titel Die zwölf Königreiche erschien jedoch nicht beendet wurde.
Er arbeitete auch oft als Charakterdesigner, u.a. beim Anime RahXephon und bei diversen Videospielen wie Black Rainbow, Might and Magic, Wizardry, Front Mission und Fire Emblem Heroes.
Leider erschienen bei uns außer Lady von Pharis und Die zwölf Königreiche keine weiteren Werke von ihm, dabei ist sein Zeichenstil – für mich persönlich – etwas ganz besonderes, da er sich vom Einheitsbrei abhebt.
Lady von Pharis startete bereits 1994 und war damit der erste Manga zum Lodoss-Universum. 2001 bekam der Manga eine schöne Neuauflage, welche die Vorlage für die bei uns erschienenen Bände sind. 2015 kam in Japan sogar noch mal eine Komplettversion in einem Band heraus.
Zeitlich spielt der Manga etwa 30 Jahre vor den Geschehnissen von Die graue Hexe und bildet damit den Einstieg. Warum ich es als letztes reviewe? Na, das Beste kommt doch bekanntlich zum Schluss ;)
Die beiden Bände sind inzwischen etwas rarer geworden – in gutem oder neuwertigem Zustand muss man etwas mehr als Neupreis hinblättern, aber der Manga ist es allemal wert.
Inhalt:
Im Herzogtum Moss, welches im Südwesten der Insel Lodoss liegt, beschwört der machtgierige Herrscher von Skard eine böse Präsenz in Form einer nackten Frau. Mit ihrer dämonischen Hilfe möchte er ganz Lodoss beherrschen, doch zum Dank tötet sie ihn und ist nun frei. Sie lässt ihre dämonischen Horden über die Insel einfallen.
Die junge Priesterkriegerin Flaus kämpft unerbittlich gegen die Dämonen und trifft dabei auf den Söldner Beld und den Zauberer Worth, die Dämonen gegen Kopfgelder töten und deren Köpfe nach Kanon bringen. Flaus macht ihnen das Angebot mit ihr eine Aufgabe zu erfüllen die vom Kloster von Pharis gut entlohnt werden würde und somit schließen sie sich ihr an. Beobachtet werden die drei von einer geheimnisvollen Kriegerin, die sich nicht zu erkennen geben möchte.
Flaus bringt Beld und Worth mit nach Roid, der Hauptstadt von Valis, wo sie dem Bischof berichtet, was bisher geschehen ist. Kurz darauf lernen sie Fawn kennen, den Anführer der heiligen Ritter von Valis – dieser hat die Aufgabe die heiligen Waffen, welche gestohlen worden sind, zurück zu bringen und heuert wiederum dafür Flaus und ihre beiden Söldner an. Im Gegenzug verspricht er, beim König um eine Armee gegen die Dämonen zu bitten.
Zusammen reisen sie nach Alan, der Hauptstad von Alania, dort will Worth mit Hilfe eines magischen Kristalls mehr herausfinden. Während er zur Schule der Erkenntnis geht, taucht in der Stadt vor den Augen der anderen plötzlich ein verwundeter Zwerg auf; es ist Flaibe, König der Zwerge.
Die Priesterin Neese aus dem Tempel der Göttin Marfa hat die Botschaft über Flaibe auch gehört und geht mit der mysteriösen Kriegerin mit nach Alan.
Flaibe erzählt Neese und den anderen was passiert ist und bittet sie um Hilfe, denn unter dem steinernen Königreich der Zwerge befinden sich Tunnel aus denen die Dämonen frei herauskommen können.
Gemeinsam macht sich das neue Team auf um zuerst die heiligen Waffen zurück zu erlangen und sich danach um die Dämonen zu kümmern. Doch gelingt ihnen das alles? Können sie die gerufene Göttin der Verwirrung besiegen? Wer steckt hinter der maskierten Kriegerin? Und kann Lodoss, das auch unter den Kriegen der eigenen Herrscher zu leiden hat, dem Frieden wieder näher kommen?
Eigene Meinung:
Mit diesem Manga geht die (in Deutschland erhältliche) Reihe des Lodoss-Universum zu ende – auch wenn dieser Manga der erste der Reihe war, habe ich das Review bewusst ans Ende gesetzt. Nicht nur weil er mein persönlicher Favorit ist, sondern auch weil man ihn – meiner Meinung nach – besser genießen kann, wenn man das vorherige Wissen schon hat. Natürlich kann man sagen „Hey, ich fang doch lieber chronologisch richtig an.“ – klar, das bleibt jedem selbst überlassen; ich für meinen Teil habe aber sehr genossen das Vorwissen auf den alten Manga anwenden zu können. So bekommt man einen ganz anderen Blick auf die Charaktere, die man ja durchaus schon aus Die graue Hexe und Die Chroniken von Flaim kennt. Gemeint sind hier natürlich Beld, Worth und Fawn, aber auch andere Charaktere wie Karla/Karlla, Vagnado/Vagnard und Neese, die zwar eher am Rande vorkommen, aber immerhin schon eine Rolle in der Geschichte von Lodoss spielen.
Man sieht bereits hier, dass auch wieder Namen geändert wurden, allein Pharis, welches in den bisherigen Manga immer „Faris“ geschrieben wurde, ist eine Änderung – jedoch empfinde ich diese als nicht ganz so tragisch.
Der Manga selbst ist spannend aufgebaut und gezeichnet, lässt vom Paneling her keine Zeit- und Ortsfragen offen und ist auch vom Zeichenstil her ein Augenschmaus. Akihiro Yamada hat seinen Fantasy-Stil gut drauf und bringt ihn hier sehr gut rüber; das wird auch in Bildern die im mittelalterlichen Stil der Romanik gehalten sind sehr schön untermalt. Manche Szenen sind sehr strichlastig, was die Schattierung angeht, so dass man oft einen Bartschatten sehen könnte, wo eigentlich keiner sein soll – trotz allem ist der Stil sehr detailliert und verzichtet weitestgehend auf Rasterfolie; es wird eher auf klares Schwarz und Weiß gesetzt.
Bei diesem Manga bin ich mit Druck und Bindung wieder höchst zufrieden: es wurde bei der Umschlaggestaltung die japanische Version der Neuauflage von 2001 verwendet. Die Farben des Umschlags und der Farbseiten kommen sehr gut rüber und auch der Inhalt wurde sauber gedruckt.
Diesen Manga möchte ich allen empfehlen, die einfach Fantasy oder schlichtweg Lodoss mögen. Er ist sowohl als Einstieg gut geeignet, als auch als weiterführende Lektüre zu Lodoss. Für mich persönlich der beste Manga zu dem Fantasy-Epos.
Deswegen bekommt der Manga von mir 5 von 5 Priesterkriegerinnen =)
Mir kam das gar nicht so detailliert vor, aber gut ich war auch voll drin in der ganzen Materie =D Danke aber für den Hinweis, ich versuche nächstes Mal dran zu denken ^^